Nach dem Umzug hatten wir ganz schön viel zu tun, um unsere neue Wohnung richtig gemütlich einzurichten. Ein Zuhause voller Kartons hat zwar auch was, aber manchmal möchte man sich ja doch mal in etwas Weiches reinkuscheln. Eigentlich waren wir mit dem Ergebnis auch schon ganz zufrieden. Allerdings gab es im Schlafzimmer noch so eine leere Ecke, die geradezu danach gerufen hat, dass wir Katzen uns dort auch noch ausbreiten. Also haben wir uns in der WG zusammengesetzt, einen Plan ausgearbeitet und mit der Arbeit angefangen.

Herausgekommen ist dabei eine wunderschöne Kuschelecke mit Hängematte und Sonnensegel. Heute möchte ich euch zeigen, wie wir das gemacht haben und wie ihr das ganz leicht nachbauen könnt.

Kuschelecke komplett

Hier oben seht ihr die fertige Kuschelecke. Jetzt zeige ich euch Schritt für Schritt, wie wir das hingekriegt haben.

Das Unterteil

Für die Kuschelecke haben wir folgende Materialien verwendet:

  • zwei Bretter (Größe nach Wunsch und Platz in der Wohnung)
  • kleine Holzlatten für die Füße
  • Stoff (Baumwolle und/oder Fleece)
  • Volumenvlies für die Füllung
  • Blende für Balkongeländer
  • Klettband
  • Schrauben
  • Nadel und Faden
  • Werkzeug ( Akkuschrauber, Säge, Schraubenzieher, Nähmaschine, Bohrmaschine)

Im ersten Schritt haben wir uns die Säge geschnappt und das Brett an einer Seite rund gesägt.

Dann kamen die Holzlatten dran. Die werden für die Füße benötigt, mussten dafür aber auch erst noch zurecht gesägt werden. Man benötigt acht Stücke a 40cm. Diese Stücke werden so zusammen geschraubt, dass sie am Ende wie ein T aussehen und vier Füße ergeben.

Bevor wir nun die Füße an das Brett dran geschraubt haben, haben wir das Brett erst noch dafür verwendet, den Stoff und die Füllung auf die richtige Größe zuzuschneiden.

Material-Kuschelecke
Kuschelecke Füße
Brett mit Volumenvlies

Nun können die Füße an das Brett geschraubt werden. Um das Brett so stabil wie möglich zu machen, sollten drei der Füße in die drei Ecken verteilt werden, allerdings nicht ganz an den Rand. Ein Fuß wird vorne in der Mitte montiert.

So sieht das Ganze dann aus. Wie man im Foto sieht, kann man den Raum unter dem Brett super als Abstellfläche benutzen. Davon habt ihr Menschen ja meist viel zu wenig in der Wohnung.

Brett mit Füßen

Da es nicht besonders schön aussieht, wenn man die Füße und das Gerümpel unter dem Brett immer sehen kann, haben wir im Baumarkt eine Blende gekauft, die eigentlich für Balkongeländer gedacht ist. In unserer Kuschelecke macht die sich aber auch sehr gut. Damit man die Blende jederzeit abmachen kann, um an die verstauten Sachen zu kommen, haben wir sie nur mit Klettband befestigt und nicht festgeklebt.

Brett-Klettband
Brett mit Blende

Wie ihr seht, haben wir nach diesem Schritt schon mal getestet, wie uns die neue Kuschelecke gefällt. Aber fertig waren wir noch lange nicht, also haben wir schnell weitergemacht.

Für die Liegefläche haben wir Fleece verwendet. Der ist schön kuschelig und warm. Den Stoff und das Füllmaterial hatten wir ja schon ausgeschnitten, also ging es jetzt an die Nähmaschine. Zuerst haben wir die beiden Fleecestoffe aneinander genäht, aber natürlich eine kleine Ecke offen gelassen. Durch die haben wir den Volumenvlies eingefüllt und die Liegefläche komplett zugenäht.

Nun waren wir schon fast fertig. Da wir uns beim Schlafen gerne irgendwo dran schmiegen, fehlten auf der großen Fläche aber noch ein paar Nackenrollen. Im Internet haben wir eine gute Nähanleitung gefunden und haben uns gleich wieder an die Nähmaschine gesetzt: Eine Nackenrolle machen.

Insgesamt haben wir sechs Nackenrollen in verschiedenen Längen genäht und diese so platziert, dass wir quasi vier kleine Liegeflächen erhalten; für jeden von uns eine.

Schöne und qualitativ hochwertige Stoffe findet ihr übrigens bei Stoffe Hemmers (Affiliate Link, Was ist das?). Wir bestellen dort fast alle unsere Stoffe und sind immer sehr zufrieden. Alle hier verwendeten Baumwollstoffe haben wir dort gekauft.

Kuschelecke mit Kissen

fertige Kuschelecke

Die Hängematte

Das fertige Unterteil verleitet natürlich schon dazu, es sich einfach dort gemütlich zu machen. Aber es fehlte ja noch die Hängematte. Also hieß es, fleißig weiterzumachen. Die Hängematte sollte direkt über dem Unterteil angebracht werden, aber etwas kleiner sein.

Hierfür haben wir aus dem zweiten Brett erstmal einen Rahmen ausgesägt. Damit er farblich in die Ecke passt, haben wir ihn mit Lack braun gestrichen. Der musste dann erstmal ein paar Tage trocknen.

Rahmen Lack

In der Zwischenzeit haben wir die Hängematte genäht. Den Stoff hatten wir vorher mithilfe des Rahmens zugeschnitten. Die Hängematte haben wir genauso genäht wie die Liegefläche des Unterteils.

Um die Hängematte jederzeit abmachen zu können, haben wir uns überlegt, sie nicht an den Rahmen zu tackern oder ähnliches, sondern sie mit zehn Laschen mit Klettband zu versehen. So kann man sie ganz einfach um den Rahmen kletten und z.B. zum Waschen abnehmen.

Eigentlich wollten wir die Laschen auch aus Fleece nähen, damit sie zur Liegefläche passen. Da hat aber unsere Nähmaschine gestreikt. Die Flächen waren durch die vielen Stofflagen und das Klettband so dick, dass die Nadel nicht mehr durchgekommen ist. Also haben wir die restlichen Laschen aus dem Baumwollstoff genäht. Wie man an dem Ergebnis sieht, war aber auch das noch ein ziemliches Gefriemel. Da ist einiges schief und krumm geworden. *schäm*

Um die Hängematte an die Wand zu kriegen, haben wir drei Halterungen an der Wand angebracht. Damit die nicht so auffällig sind,  haben wir sie mit Stoff bedeckt. Nun waren wir schon fast fertig. Fehlte nur noch das Sonnensegel.

Hängematte mit Laschen
Hängematte

Das Sonnensegel

Zugegeben, so richtig viel Sonne scheint in die Ecke nicht rein. Ein Sonnensegel wollten wir aber trotzdem haben. Einfach, weil die Ecke dadurch noch gemütlicher wird.

So kurz vor der Fertigstellung waren wir ganz schön platt und wollten uns nur noch in die neue Ecke kuscheln. Gott sei Dank war das Sonnensegel schnell gemacht. Einfach ein Dreieck aus Stoff ausgeschnitten (an der langen Seite ein bisschen abgerundet), die Seiten vernäht und mit drei Nägeln an der Wand befestigt. Schon fertig.

Puh, nun wurde es aber wirklich Zeit, dass wir uns in unsere neue Kuschelecke legen. Auf den Fotos seht ihr, wie gemütlich die geworden ist.

Viel Spaß beim Nachbauen! Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt, ich bin hier unter der Adresse brownie (at) schnurrinchen.de jederzeit erreichbar und immer für neue Ideen offen.

Hängematte Yuki
Kuschelecke Ramses
Kuschelecke Brownie
Kuschelecke Brownie gähnt

Ein kleines Video haben wir auch wieder gedreht.