… wir Katzen eher revier- als menschenbezogen sind?
Oft hört man, dass man uns Katzen bei einem Umzug im alten Zuhause zurücklassen sollte, da uns das Revier, in dem wir leben viel wichtiger ist als die Menschen, bei denen wir wohnen. Aber stimmt das überhaupt?
JEIN.
Im Prinzip kann man schon sagen, dass wir Katzen sehr revierbezogene Tiere sind. Aber auch zu den Menschen, bei denen wir leben, können wir eine sehr intensive Bindung aufbauen. Um die Frage zu beantworten muss man in diesem Fall Wohnungskatzen, Freigänger mit menschlichen Haltern und völlig freilebende Katzen unterscheiden.
Für freilebende Katzen, die von klein auf daran gewöhnt sind, sich draußen alleine durchzuschlagen und die keine oder nur wenige Kontakte zu Menschen haben, ist das Revier natürlich die einzige Bezugsgröße. Falls man für eine solche Katze in der Nähe des Hauses eine Futterstelle eingerichtet hat und sich um eventuell notwendige Tierarztbesuche kümmert, aber sonst kaum Kontakt zu dem Tier pflegt, ist es nicht ratsam, dieses bei einem Umzug mitzunehmen. Man sollte dann besser versuchen, eine andere Person in der Nähe zu finden, die diese Aufgaben übernehmen kann.
Ganz anders sieht es aber bei Freigängern mit menschlichen Haltern sowie Wohnungskatzen aus. Diese bauen in der Regel eine sehr starke Bindung zu den Menschen auf, mit denen sie zusammenwohnen. Unter den Freigängern gibt es allerdings auch sogenannte Hardcore-Freigänger, also Katzen, die sehr viel Zeit außerhalb des Hauses verbringen, und eventuell sogar bei mehreren Haltern aus- und eingehen. Diese sind in der Regel mehr revier- als menschenbezogen. Bei diesen Katzen sollte man im Einzelfall entscheiden, was für die Katze bei einem Umzug das Beste ist. Wichtig ist aber in jedem Fall, sicherzustellen, dass die Katze nach dem Umzug von den alten Nachbarn ausreichend versorgt wird, immer Zugang zu deren Haus bzw. Wohnung hat und auch die tierärztliche Versorgung gewährleistet ist. Entscheidet man sich also, einen solchen Hardcore-Freigänger in seinem Revier zu belassen, muss dies mit den Nachbarn unbedingt ganz genau abgestimmt werden.
Alle anderen Katzen sollten aber bei einem Umzug auf jeden Fall mitgenommen werden. Die Trennung vom geliebten Menschen würde für diese Katzen deutlich schwerer wiegen als der Verlust des Revieres. Gerade Wohnungskatzen hätten ja bei einem Wegzug so oder so keine Möglichkeit, in ihrem „Revier“ zu verbleiben, da die Nachmieter die Tiere meist nicht übernehmen würden.
Aber seien wir mal ehrlich, im Normalfall stellt sich diese Frage ja sowieso nicht. Denn wer lässt schon gerne sein geliebtes Tier zurück. Und ohne unsere beiden Fitnesstrainer würden wir auch nicht mehr leben wollen.
Nichtsdestotrotz sind wir Katzen natürlich wie oben beschrieben durchaus revierbezogen, weshalb ein Umzug für uns eine große Umstellung ist und daher großen Stress bedeutet. Ihr Halter habt aber die Möglichkeit, uns Katzen den Umzug so angenehm wie möglich zu gestalten. Wie genau erfahrt ihr in einem unserer nächsten Beiträge.
Trotz der großen Umstellung freuen wir uns in der WG aber schon riesig. Denn wir Katzen sind ja von Natur aus auch sehr neugierig, daher wird es sicher eine spannende Zeit, das neue Revier zu erkunden und in Besitz zu nehmen. Ramses überlegt schon, wo er in der neuen Wohnung seine geliebte Tonne aufstellt. 🙂
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