Nein, nicht so wie ihr jetzt denkt. Wir waren natürlich nicht selber im Katzencafé in Köln zu Besuch, haben aber unsere Fitnesstrainerin zur Recherche hingeschickt. Vor einiger Zeit haben wir nämlich davon gehört, dass es bei uns in der Nähe ein Katzencafé gibt und waren neugierig, wie das genau aussieht.

Kennt ihr das Konzept der Katzencafés? Das ist eine Idee aus Asien, die sich mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet hat. In einem Katzencafé leben mehrere Katzen, die sich frei im ganzen Café bewegen können. So haben die Gäste die Möglichkeit, mit den Katzen zu kuscheln und zu spielen. Die Cafés sind katzengerecht eingerichtet mit vielen Catwalks, Schlafmöglichkeiten und natürlich genügend Rückzugsmöglichkeiten, falls die Katzen mal ihre Ruhe haben möchten.

Das Katzencafé in Köln

Das Katzencafé in Köln wurde vor ein paar Jahren eröffnet und liegt etwas außerhalb der Innenstadt, ca. 10 Minuten zu Fuß vom Dom entfernt, in einer Nebenstraße. Von außen ist es etwas unscheinbar. Wenn man nicht weiß, was sich dort Tolles verbirgt, könnte man glatt dran vorbeilaufen. Zum Glück hatte ich unserem Rechercheteam aber eine genaue Wegbeschreibung mit gegeben.

Am Eingang müssen die Gäste erstmal durch eine „Schleuse“ durch. Die ist dazu da, dass die Katzen nicht einfach auf die Straße laufen können. Ihr kennt ja das Bedürfnis von uns neugierigen Katzen, durch jede offene Tür zu gehen. Da muss man schon genau aufpassen.

Katzencafe Köln Innenraum

Das Katzencafé ist sowohl für den Menschen als auch für die dort lebenden Katzen sehr gemütlich eingerichtet. Man kann es sich z.B. auf einem großen Sofa oder einer Bank am Fenster bequem machen. Für die Katzen gibt es viele verschiedene Schlafplätze. Sogar eine Kratztonne wie Ramses sie so sehr liebt, gibt es. Da würde er sich sicher wohlfühlen.

Aber nicht nur unten im Gastraum gibt es Platz für die Katzen. Über einen Catwalk, der einmal um das ganze Café rumgeht, kommen sie auf erhöhte Schlafplätze, von denen aus sie in Ruhe die Gäste beobachten oder sich einfach schlafen legen können. Dass man aber auch inmitten der Gäste gut schlafen kann, hat Tiga während des Besuches gezeigt. Sie lag fast die ganze Zeit auf der Tonne und hat tief und fest geschlafen.

Katzencafe Köln Tiga

Dafür, dass sie dabei nicht von den Gästen gestört wird, sorgen die Verhaltensregeln des Cafés, die u.a. besagen, dass man eine schlafende Katze nicht stören soll. Da muss man sich als Katzenfreund natürlich sehr zurückhalten und unser Frauchen war schon fast enttäuscht. Aber da kam dann auch schon Merlin an und hat sich vorbildlich um die Gäste gekümmert.

Die Katzen

Zurzeit wohnen vier Katzen im Café, zwei „ältere“ Damen von ca. 3-4 Jahren und ein junges Geschwisterpärchen, Merlin und Millie. Die Damen waren während des Besuches etwas schläfrig, was ja aber auch kein Wunder ist, es war schließlich früher Nachmittag. Das ist ja eine typische Schlafenszeit für Katzen.

Die beiden Jungspunde waren allerdings quicklebendig und zum Spielen aufgelegt und so kamen verschiedene Angeln von der Katzenangel-Bar zum Einsatz. Wie ihr auf den Fotos seht, hatten wir alle viel Spaß dabei.

Katzencafe Spielen

Die Bar bzw. Theke ist für die Katzen nicht zugänglich, damit diese sich nicht an den Speisen und Getränken bedienen. Allerdings werden im Café nur vegetarische Speisen serviert, so dass die Katzen gar nicht erst in Versuchung geraten. Gebettelt wurde dementsprechend nicht und wir konnten in Ruhe unseren Kuchen essen.

Hinten im Café gibt es noch einen Rückzugsort für die Katzen, zu dem die Gäste keinen Zugang haben. Dort gibt es auch ein kleines Außengehege, in dem die Katzen ab und zu frische Luft schnappen können.

Kritik – gerechtfertigt oder nicht?

Es gibt immer wieder Kritik an den Katzencafés. Die Kritiker meinen, dass ein solches Café nicht der richtige Ort für eine Katze ist. Wir müssen zugeben, dass wir persönlich wohl auch nicht in einem solchen Café würden leben wollen. Dafür sind wir Fremden gegenüber zu skeptisch.

Aber es gibt eben verschiedene Katzen-Charaktere und viele Katzen sind sehr offen gegenüber Fremden; ja, manche lieben es sogar, mit den verschiedenen Gästen zu interagieren. Für eine solche Katze ist ein Katzencafé doch der ideale Ort, meint ihr nicht?

Die Kritik wird meist vom Standpunkt aus geäußert, dass eine Katze ein ruhiges Zuhause mit einer festen Bezugsperson braucht. Das ist aber nur bedingt wahr. Viele Katzen lieben auch ihre Unabhängigkeit. Könnt ihr euch noch an den Beitrag zu den Bodega Cats in New York erinnern? Die sind ein gutes Beispiel dafür. Die Katzen im Katzencafé sind auf jeden Fall sehr aufgeschlossen und nicht ängstlich gegenüber den Gästen. Merlin ist unserem Frauchen und deren Bekannten ohne Scheu auf dem Schoß rumgelaufen, hat sich hin gekuschelt und nachher ausgiebig gespielt.

Katzencafe Merlin beim Kuscheln

Abgesehen davon, sind die Besitzerin und die Angestellten ja jeden Tag im Café und kümmern sich um die Katzen, so dass die vier auf jeden Fall genug Aufmerksamkeit bekommen und mindestens eine Bezugsperson haben. Während unseres Besuches saß Emma z.B. relativ lange auf dem Schoß der Besitzerin und die beiden haben ausgiebig gekuschelt. Das war richtig süß anzuschauen.

Unser Fazit

Wir finden die Idee der Katzencafés sehr gut. Wenn ein solches Café katzengerecht eingerichtet ist und sich das Personal gut um die Katzen kümmert, kann das für eine Katze mit entsprechendem Charakter ein schöner Ort zum Leben sein.

Und gerade für Menschen, die zwar Katzenliebhaber sind, aber aus verschiedenen Gründen keine eigenen Katzen halten können, ist ein Besuch im Café eine tolle Möglichkeit. Aber auch Katzenbesitzer, die einmal „fremdkuscheln“ möchten, sind natürlich herzlich willkommen.