Ihr habt sicher schon mitbekommen, dass Ramses versucht, hier den Chef in der WG zu mimen. Das kann ich natürlich nicht so einfach zulassen. Wo kämen wir denn hin, wenn hier jeder einfach ohne Mehrheitsbeschluss in der WG machen könnte, was er wollte? Da würde ja das Chaos ausbrechen.

Daher gab es heute morgen die 1. Sitzung der Revolutionsgruppe ‚Ramses? Nein, danke!‘, die ich vor kurzem gegründet habe.

1. Tagesordnungspunkt: Ramses außer Gefecht setzen

Um eine erfolgreiche Revolution gegen Ramses durchzuführen, darf Ramses natürlich nicht ahnen, dass wir  überhaupt mit seiner Herrschaft unzufrieden sind. Da die WG leider zu klein ist, um unbemerkt mit der Planung zu beginnen, musste als erstes einmal Ramses außer Gefecht gesetzt werden. Das war aber gar nicht so schwer. Er tobt ja gerne hinter der Angel her. Also musste ich die nur mehrfach hin und her schwingen. Schon hatte sich Ramses müde getobt und legte sich gemütlich schlafen.

schlafender_ramses

2. Tagesordnungspunkt: Die Anderen auf meine Seite bringen

Für diesen Punkt waren eigentlich nur ein paar Minuten eingeplant, da doch klar war, dass die anderen eh alle auf meiner Seite sind. Trotzdem muss man natürlich zu seinen Revolutionskumpanen freundlich sein. Also verteilte ich eine Runde Leckerlis, über die Yuki und Quietschie auch sofort hergefallen sind.

Brownie: Schaut mal! Ich hab Leckerlis dabei. Wollt ihr ein paar haben?
Quietschie: Oh, Leckerlis. Mmmh! Klar wollen wir welche haben.
Yuki: Sogar meine Lieblingsleckereien. *schmatz*
Brownie: Schlagt nur zu! Es ist genug für alle da.
Quietschie: Was verschafft uns denn die Ehre? Nicht, dass ich mich beschweren will. Aber sonst bist du ja nicht so großzügig.
Yuki: Sollen wir Ramses wecken? Der will bestimmt auch welche haben.
Brownie: Äh, was? Nein, lass mal. Der ist so müde, lass den mal lieber schlafen. Sonst hat er nachher wieder schlechte Laune. Außerdem wollte ich mit euch was besprechen, was er nicht mitbekommen soll.
Yuki: Was denn?
Brownie: Naja, ihr wisst schon. Ramses spielt ja hier immer den Chef, obwohl ihn keiner gewählt hat. Findet ihr das nicht auch doof?
Quietschie: Nervig ist das schon. Da muss ich dir zustimmen.
Yuki: Also mir putzt er oft das Köpfchen. Da komm ich selber nicht so gut ran. Daher find ich das schon ganz nett.
Brownie: Aber danach verscheucht er dich immer von deinem Platz. Das darfst du auch nicht vergessen.
Yuki: Ja, da hast du recht. Aber dem Chef muss man halt Platz machen.
Brownie: Aber darum geht es mir doch. Dass Ramses eigentlich gar nicht der Chef hier ist. Wir dürfen nicht einfach zulassen, dass er uns so terrorisiert.
Quietschie: Nun übertreibst du aber. Terrorisieren. So ein hartes Wort.
Brownie: Dir frisst er immer die Leckerlis weg.
Quietschie: Quatsch. Dafür sorg ich schon, dass mir keiner das Fressen wegnimmt.
Brownie: Aber er versucht es trotzdem immer wieder.
Quietschie: Lass ihn doch. Ich kann mich schon wehren.
Brownie: Willst du nicht irgendwann mal in Ruhe futtern?
Quietschie: Hmmm, das hätte schon Charme.
Brownie: Siehste!

Bis dahin schien die Sitzung noch gut zu laufen. Danach glitt sie mir aber immer mehr aus den Händen.

Yuki: Hat du noch mehr Leckerlis? Ich hab meine schon aufgefressen.
Brownie: Ja, hier.
Yuki: Danke!
Quietschie: Dann will ich auch noch welche haben.
Brownie: Könnt ihr nicht einfach mal aufpassen und mir zuhören?
Yuki: Worum ging es nochmal?
Quietschie: Brownie ist unzufrieden mit Ramses.
Brownie: Ganz genau. Und ihr auch, wenn ihr genau drüber nachdenkt.
Yuki: Und was sollen wir dagegen machen?
Brownie: Darum sind wir ja heute zusammengekommen. Ich stelle mir das so vor, dass wir uns regelmäßig treffen und Pläne schmieden. Eine Revolution geht ja nicht von heut auf morgen.
Quietschie: Du hast also noch gar keinen Plan.
Brownie: Ähm, nein. Ich wollte ja nichts ohne euch entscheiden.
Quietschie: Die Leckerlis waren dann wohl zur Bestechung gedacht.
Brownie: Nein, Quatsch. Die habt ihr bekommen, weil ich euch so lieb hab.
Yuki: Wir haben dich auch lieb.
Quietschie: Ich weiß nicht, Revolution klingt so anstrengend.
Yuki: Ich bin auch noch nicht so recht überzeugt. Ich find Ramses eigentlich ganz nett, auch wenn er manchmal ein Rüpel ist.
Ramses: Huhu Leute. Kaum legt man sich mal schlafen, schon verpasst man alles. Worum geht’s denn gerade?
Brownie: Ach nichts. *seufz*

Die nächsten Punkte mussten natürlich erstmal vertagt werden. Wie ihr seht, liegt noch viel Arbeit vor mir. Die Revolution scheint nicht so ein Selbstläufer zu sein wie gedacht. Daher muss ich mich jetzt zurückziehen und meine Planungen intensivieren. Bis bald!