Heute wird auf der ganzen Welt wieder mein Lieblingstag gefeiert, nämlich der Weltkatzentag. Jedes Jahr steht der 08.08. ganz im Zeichen von uns Katzen. Meistens wird dabei allerdings nur gefeiert, wie süß und kuschelig wir sind, und man guckt sich stundenlang lustige Katzenvideos an. Alles schön und gut, aber ich habe mir überlegt, euch Menschen mit einer meiner allseits geliebten Top-10-Listen einmal zu zeigen, wofür wir Katzen sonst noch alles gut sind. Man kann von uns nämlich auch eine ganze Menge lernen.
1 Achtsamkeit bzw. im Moment zu leben
Ein aktueller Trend, von dem man viel hört und liest, ist die Achtsamkeit. Das ist eine Lehre aus dem Buddhismus, die aber auch immer mehr in der westlichen Welt Anklang findet. Dabei geht es darum, sich nicht in Gedanken und Grübeleien zu verlieren und stattdessen den aktuellen Moment richtig wahrzunehmen.
Für uns Katzen ist das ein ganz normaler Zustand, um den wir uns gar nicht besonders bemühen müssen. Da wir aber im Zusammenleben mit euch Menschen festgestellt haben, dass das für euch wohl nicht so einfach zu erreichen ist, haben wir uns verschiedene Taktiken überlegt, wie wir euch eine bessere Achtsamkeit beibringen können.
Wenn ihr z.B durch die Wohnung lauft und wir Katzen euch plötzlich im Weg rumliegen oder wir uns leise hinter euch stellen und ihr ständig aufpassen müsst, dass ihr uns nicht aus Versehen tretet, dann dient das nur dazu, euch aus euren Grübeleien und hinein in den gegenwärtigen Moment zu katapultieren.
2 Wie man bekommt, was man haben will
Wir Katzen haben den Ruf, dass man uns keinen Wunsch abschlagen kann. Und das vollkommen zu Recht. Wir sind Meister darin, unseren Willen durchzusetzen und das zu bekommen, was wir haben wollen. Wie wir das machen, könnt ihr am Besten auf dem folgenden Bild erkennen. Ihr müsst euch nur diesen Blick aneignen und schon stehen euch alle Türen bzw. Leckerlidosen offen.
3 Durchhaltevermögen und Geduld
Nichts und Niemand auf diesem Planeten besitzt so viel Durchhaltevermögen und Geduld wie eine Katze bei der Jagd. Ist uns eine Maus entwischt und hat sich in ihr Loch verkrochen, verzagen wir nicht und geben auf, sondern bleiben geduldig vor dem Loch sitzen und warten. Denn irgendwann muss die Maus ja mal aus ihrem Versteck rauskommen, wenn sie nicht dort drin verhungern will. Selbst wenn das Stunden dauert, kann uns fast nichts davon abhalten, auf unserem Platz zu verbleiben. Wenn es dann soweit ist, schlagen wir in Sekundenschnelle zu und geniessen unsere Beute.
Ich finde, ihr Menschen könntet euch daran gerne ein Beispiel nehmen. Mir ist aufgefallen, dass ihr bei all euren Unternehmungen zu schnell Ergebnisse erwartet und bei Rückschlägen zu schnell aufgebt. Dabei zahlen sich Durchhaltevermögen und Geduld fast immer aus.
4 Entspannung
Eine weitere Sache, bei der uns Katzen keiner was vormacht, ist die Entspannung. Wie ihr alle wisst, schlafen wir ziemlich viel am Tag. Aber ums Schlafen geht es mir eigentlich gar nicht. Vielmehr geht es mir um die Fähigkeit, nach einem anstrengenden Tag einfach mal die Seele baumeln zu lassen und Spaß zu haben, ohne über alles Mögliche nachzudenken.
Wenn ihr das nächste Mal eure Katze dabei beobachtet, wie sie am Fenster sitzt und nach draußen schaut, dann setzt euch doch einfach mal dazu. Schaltet eure Grübeleien ab und genießt den schönen Ausblick aus eurem Fenster. Ihr werdet sehen, wie schnell ihr wunderbar entspannt seid.
Allerdings muss ich zugeben, dass ihr es auch gut nutzen könnt, wenn wir schlafen. Denn nichts ist entspannender, als einer Katze beim Schlafen zuzuschauen.
5 Eine gesunde Portion Egoismus
Bei euch Menschen ist es verpönt, egoistisch zu sein bzw. auch mal an sich selbst zu denken. Das können wir Katzen überhaupt nicht verstehen. Natürlich ist es gut, sich um andere zu kümmern. Das machen wir auch, z.B. wenn wir schnurren. Das ist für euch Menschen nämlich sehr gesund.
Aber manchmal ist es auch richtig, an sich selbst zu denken und sich nicht zu überfordern. Es ist durchaus legitim, sich mal zurückzuziehen, wenn man Zeit für sich braucht oder nicht gestreichelt werden will.
6 Wie man neugierig bleibt
„Curiosity killed the cat“. Dieses englische Sprichwort, zu deutsch „Neugier ist der Katze Tod“, musste ich mir schon häufiger anhören, wenn ich mal wieder Taschenkontrolle bei unseren Gästen durchgeführt habe. Wir Katzen sind für unsere Neugier bekannt und ich kann darin gar nichts Schlechtes sehen. Denn nichts hält den Geist besser fit, als sich immer wieder mit Neuem zu beschäftigen und neugierig auf seine Umgebung zu bleiben. Kostenloses Gehirnjogging sozusagen.
7 Selbstliebe
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Viele Menschen übersehen bei diesem berühmten Spruch aus der Bibel oft, dass man sich ja erst einmal selber lieben muss, bevor man einen anderen Menschen genauso lieben kann. Und warum solltet ihr euch auch nicht selber lieben? Der Mensch ist doch ein wundervolles Wesen und jeder von euch ein mit besonderen Fähigkeiten ausgestattetes Individuum. Warum zweifelt ihr so oft an euch selber?
Also, das könnt ihr auf jeden Fall von uns lernen. Wie man sich selber bedingungslos annimmt und liebt. Oder habt ihr schon mal eine Katze gesehen, die in Selbstzweifel ausbricht, weil sie z.B. im Schlaf vom Sofa gefallen ist? Nein, wir springen einfach wieder hoch aufs Sofa und schlafen weiter, als wäre nichts passiert.
8 Minimalismus oder wie man mit wenig zufrieden ist
Wir Katzen pflegen einen sehr minimalistischen Lebensstil. Wir besitzen nur, was wir auch wirklich gebrauchen können (Ja, wir brauchen fünf verschiedene Fummelbretter). Wir belasten uns nicht mit unnötigem Krimskrams, der nur irgendwo blöd auf dem Regal rumsteht. Um euch von eurem unnötigen Materialismus zu „heilen“, haben wir die Strategie entwickelt, die Sachen einfach vom Regal runterzuschubsen. Ihr seht, wir wollen euch damit nicht ärgern, sondern euch eine wichtige Lektion erteilen.
Aber auch was unsere Schlafplätze angeht, benötigen wir keinen Luxus. Der Karton eurer letzten Bestellung im Internet ist für uns ein Paradies für Kuschelstunden zu zweit.
9 Wie man durch das Lernen einer neuen Sprache das Verständnis untereinander verbessert
Wusstet ihr eigentlich, dass Katzen im Erwachsenenalter normalerweise gar nicht miauen? Das ist ein Verhalten, das wir nur im Kindesalter mit unserer Mutter pflegen. Danach kommunizieren wir in der Regel nur über Körpersprache. Wir haben allerdings gelernt, dass ihr Menschen euch hauptsächlich über Laute unterhaltet und haben uns das Miauen daher zur besseren Kommunikation bis ins Erwachsenenalter bewahrt.
Ich gebe zu, dass unsere sprachlichen Fähigkeiten noch ausbaufähig sind. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass unser Miauen doch dazu beiträgt, die Verständigung zwischen uns Katzen und euch Menschen zu verbessern. Also, wann fangt ihr an, eine neue Sprache zu lernen?
10 Auf den Charakter, nicht das Äußerliche zu achten
Habt ihr schon mal mitbekommen, dass sich eine Katze von jemandem nicht streicheln läßt, weil diese Person billige Kleidung trägt oder nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht? Nein, natürlich nicht. Denn nichts ist für uns Katzen unwichtiger als solche belanglosen Äußerlichkeiten. Wir mögen jeden, der einen angenehmen Charakter hat.
Wenn jemand mit uns ausgiebig spielt, sich um unser leibliches Wohl kümmert und mit uns kuschelt, ist es doch völlig egal, wie er aussieht, oder?
Fällt euch noch etwas anderes ein, was man von Katzen lernen kann? Dann schreibt uns das gerne in den Kommentaren.
Das hast du schön geschrieben! Wir können wirklich super viel von unseren Lieblingen lernen. Manchmal wäre ich auch gerne eine Katze… 😀