Ramses hat ja schon geschrieben, wie sehr er sich über den Frühling freut. Mir geht es genauso, auch wenn ich mir gerade ein wenig Sorgen mache, weil ich derzeit nicht wirklich eine vorzeigbare Bikinifigur habe. Schaut mal, wie dick ich geworden bin:

Quietschie_dick

Eigentlich hatte ich mir schon vor ein paar Wochen überlegt, ein wenig zu fasten bis Ostern. Aber dann hat Ramses angefangen, mir jeden Abend etwas Leckeres zum Essen zu kochen, z.B. Thunfisch mit Käse-Rollies, Hühnchen mit Malzpaste. Ramses ist eben ein total lieber Kerl. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen.

Gestern abend waren wir wieder mal gemütlich beim Essen und haben uns Newtopia angeschaut. Aber genauso wie sich die Leute dort im Fernsehen alle anzicken, ging das dann hier auch gleich wieder los.

Yuki: Guten Abend! Was guckt ihr denn da?
Quietschie: Newtopia. Du weißt schon, die Sendung, in der es darum geht, alternative Lebensmodelle auszuprobieren.
Brownie: Ja, aber so richtig kriegen die das nicht hin.
Ramses: Ist ja auch Quatsch! Eine Gesellschaft mit einem Chef, der das Sagen hat, ist eben die beste Lebensart.
Yuki: Ramses schon wieder. Ist dir immer noch nicht aufgefallen, dass du hier gar nicht mehr der Chef bist?
Brownie: Und es läuft immer noch alles ganz gut, wie man sieht. Kein Weltuntergang.
Ramses: Habt ihr nicht mitbekommen, wie sich vorgestern die Sonne ein wenig verdunkelt hat? Das war ein erstes Warnzeichen von oben.
Quietschie: Was denn für ein Zeichen?
Ramses: Na, dass die Welt bald untergeht, wenn ihr nicht endlich mit eurer blöden Revolution aufhört und mich als Chef akzeptiert. Dann wird es hier nämlich zappenduster.
Quietschie: Echt? Oje, da hab ich aber gar keine Lust drauf. Ich liege doch so gerne in der Sonne. Was können wir denn da machen, damit das nicht passiert?
Ramses: Na, immer brav machen, was ich euch sage.
Brownie: Mensch Quietschie, du lässt dir auch alles erzählen.
Yuki: Das ist doch nur Propaganda. Da hat sich einfach der Mond ein wenig vor die Sonne geschoben. Das passiert halt mal. Und geht auch wieder vorbei.
Brownie: Ramses hat da gar nichts mit zu tun.
Ramses: Natürlich hab ich da was mit zu tun. Und in ein paar Sekunden wird die Sonne wieder verschwinden, wenn ihr mich nicht als Chef akzeptiert.
Quietschie: Und schon ist sie weg. Oh man, ich hab Angst.
Brownie: Laaaaaanweilig!!!! Das ist doch nur eine Wolke.
Quietschie: Jetzt bin ich verwirrt. Lasst mich doch einfach in Ruhe Fernsehgucken und Hühnchen essen.
Yuki: Ramses, Synonym für Schwätzer und Blender.
Ramses: Na warte, dir werd ich’s zeigen!

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Yuki: Tja, ich hab heimlich trainiert. So schnell kannst du mich nicht mehr besiegen.
Ramses: Was wollt ihr denn statt mir in der WG haben? Anarchie?
Brownie: Nein, ab heute bin ich der Chef.
Ramses: Blödsinn!
Yuki: Also ich bin auf Brownies Seite.
Ramses: Was macht Brownie denn besser als ich? Das möchte ich ja gerne mal wissen. Kocht sie euch auch jeden Abend etwas leckeres zu Essen? Und schenkt euch Blumen?
Yuki: Wer braucht schon Blumen?
Quietschie: Naja, die Essensfrage sollten wir schon klären, bevor wir hier einen Führungswechsel vollziehen.
Brownie: Quietschie, sieh das doch mal so. Wenn ich Chef bin, hast du jeden Tag die Freiheit, selbst zu entscheiden, was du essen willst und bist nicht darauf angewiesen, was Ramses dir rausgesucht hat.
Yuki: Außerdem hat er es nur gemacht, weil er dich auf seine Seite ziehen wollte.
Brownie: Genau. Bis vor zwei Wochen hat er doch nie gekocht. Da haben wir uns alle mal abgewechselt.
Quietschie: Hmmm, da habt ihr recht.
Ramses: Ihr redet ja nur Quatsch. Ich habe gegenüber Brownie noch so viele andere Vorzüge, da kommt es doch nicht drauf an, wer Essen kocht.
Yuki: Und welche Vorzüge sind das?
Ramses: Also …, naja …, ich meine …
Quietschie: Fällt dir etwa nichts ein?
Ramses: Na, was für Vorzüge hat denn Brownie? Ich wette, sie kann auch keine nennen.
Brownie: Oh doch, tausende. Das liegt doch auf der Hand, ähem Pfote. Ich bin …, wie soll ich es ausdrücken …, nun ja ….
Yuki: Sag bloß, dir fällt auch nichts ein. Warum soll ich denn dann auf deiner Seite sein?
Brownie: Na, so auf die Schnelle würde dir auch nichts einfallen.
Quietschie: Wie lange planst du schon an der Revolution?
Brownie: Das weiß doch jedes Kind, dass man erst mal die Revolution gewinnen muss und sich dann überlegt, wie man es besser macht als der gestürzte Herrscher. Nicht vorher.
Ramses: Anfänger!! Schon Oscar Wilde wusste, dass eine Revolution nur dazu da ist, einen schlechten Herrscher durch einen anderen schlechten zu ersetzen. Da könnt ihr auch gleich mich behalten. Da wisst ihr wenigstens, woran ihr seid.
Quietschie: Ich schlage vor, ihr überlegt euch in der nächsten Woche, warum ihr der bessere Chef seid. Und danach entscheiden wir.
Ramses: Da bin ich nicht mit einverstanden.
Brownie: Ich auch nicht. So eine unblutige Revolution hat’s ja noch nie gegeben.
Yuki: Ich finde, das ist eine sehr gute Idee.
Quietschie: Gut, dann ist das so abgemacht.
Yuki: Miau!

Danach war dann endlich Ruhe und ich konnte weiter Fernsehgucken und essen. Nun bin ich mal gespannt, was sich die beiden überlegen werden.


Was bisher geschah:

Ramses? Nein, danke!